FAÇADE - SITWELL / WALTON

FAÇADE

Dame Edith SItwell/ Sir William Walton

United Ensemble 

Berlin Konzerthaus 2019

Conductor: Vladimir Jurowski

Stefan Wolpe - „Suite from the Twenties“, bearbeitet von Geert van Keulen
Kurt Weill - „Die sieben Todsünden“ - Ballett mit Gesang, Text von Bertolt Brecht (Konzertante Aufführung)
William Walton - „Façade“

Glamouröses Konzert: Vladimir Jurowski führt mit dem ensemble unitedberlin Musik der Zwanziger Jahre im Berliner Konzerthaus auf

Vladimir Jurowski, der Dirigent mit dem unersättlichen Terminkalender – immer wieder Berlin und London im Wechsel, aber auch Dresden und Madrid sind dabei, Amsterdam und natürlich München. Noch beeindruckender allerdings: Jurowskis schwindelerregend umfangreiches Repertoire von Sinfonik bis Oper. Von der Wiener Klassik bis zur Nachkriegs-Avantgarde. Und dann hat der 47-jährige Jurowski neben seinem Chefposten beim Rundfunk-Sinfonieorchester ja auch noch ein weiteres Musikprojekt am Laufen: das „ensemble unitedberlin“. Denn Jurowski beschäftigt sich auch mit Neuer und Neuester Musik. Er schätzt die kleineren, intimeren Besetzungen. Und er setzt sich gern für halb- und ganz vergessene Komponisten des 20. Jahrhunderts ein. Jüngstes Beispiel: Stefan Wolpe, 1902 in Berlin-Wilmersdorf geboren. Doch ansonsten wirkt Jurowskis unitedberlin-Auftritt diesmal ungewohnt glamourös und unterhaltsam. Was natürlich einerseits an der australischen Varieté-Diva Meow Meow liegt, die den Konzerthaus-Abend mit einer ordentlichen Portion Erotik aufpeppt. Anderseits: Auch das Programm selbst wirkt relativ leicht zugänglich. Denn angekündigt ist Schmelztiegel-Musik der „Goldenen Zwanziger“ aus Berlin und London. Eine Musik zwischen Experiment und Exzess, zwischen Jazz, Musical und Klassischer Moderne. (Felix Stephan)

Berliner Morgenpost, 16.04.2019

“Jurowski's unitedberlin appearance is unusually glamorous and entertaining this time. Which is of course partly due to the Australian variete diva Meow Meow, who spices up the concert hall evening with a good portion of eroticism … Melting-pot music of the "Golden Twenties" from Berlin and London has been announced. A music between experiment and excess, between jazz, musical and classical modern.”
BERLINER MORGENPOST

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Meow Meow, „post-post-modern diva“, cabaret performer, Schauspielerin und Tänzerin, steht an diesem Abend im Mittelpunkt. Zusammengeführt hat sie und ensemble unitedberlin die gemeinsame Leidenschaft für Texte Bertolt Brechts und ein Faible für die bizarre britische Dichterin Edith Sitwell. Für den Stil der 1920er Jahre in der Hauptstadt stehen mit den Komponisten Kurt Weill und Stefan Wolpe ein Wahl- und ein gebürtiger Berliner, die beide Deutschland wenige Jahre später verlassen mussten: Weill schrieb „Die sieben Todsünden“ bereits in Paris, der ersten Station seines Exils. BERLINER MORGENPOST

Meow Meow, “post-post-modern diva”, cabaret performer, actress and dancer, is the focus of this evening. She and ensemble unitedberlin were brought together by a shared passion for texts by Bertolt Brecht and a weakness for the bizarre British poet Edith Sitwell. BERLINER MORGENPOST